Wann Mödlitz zum ersten Mal besiedelt wurde, ist nicht festzustellen. Sicher ist, dass die
Geschichte von Mödlitz dicht verwoben mit der Geschichte der Nachbarortschaft Gestungshausen ist.
Gestungshausen wird erstmals im Jahr 1122 urkundlich erwähnt. Es war schon im frühen Mittelalter
Gerichtsstätte, ihm wurde das Marktrecht verliehen und zwischenzeitlich erhielt es sogar das
Stadtrecht. Seit langer Zeit bildet die Kirchgemeinde Gestungshausen mit den Dörfern Mödlitz,
Leutendorf, Horb, Hof an der Steinach, Steinach an der Steinach, Weickenbach, Zedersdorf,
Firmelsdorf, Weischau und Neuses am Brand den Kirchsprengel.
Während der Völkerwanderungen und im frühen Mittelalter wurde dieser früher wenig besiedelte
Landstrich immer wieder von den verschiedensten Völkern durchzogen. Egal ob die Hermunduren
(die späteren Thüringer), die Slawen oder Franken hier siedelten, die Gegend war immer Grenzgebiet.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Grundbesitzer und Lehensherren der Dörfer,
beziehungsweise einzelner Güter häufig wechselten.
Der Name
"Mödlitz" ist bayernslawischer Herkunft, was uns Frau Wölke vom Sorbischen Institut in Dresden
bestätigt hat. Nach Wikipedia "Bavaria Slavica" besiedelten die Slawen Oberfranken im
8. bis 10. Jahrhundert. Die Binnenkolonisation und der Landesausbau im 10./11. Jahrhundert
erfolgten im Obermaingebiet wohl unter Heranziehung weiterer slawischer Siedler. Im Verlauf eines
Ausgleichs- und Anpassungsprozesses haben sie ihre eigene Sprache und kulturelle Tradition jedoch
schon im 10. und 11. Jahrhundert weitgehend aufgegeben.
Die ursprünglich angenommene Namenszusammen-setzung, die sich aus den Silben Mod = Sumpf und
litz = streifen zusammensetzt, ist nicht haltbar, da litz nicht die Bedeutung von Streifen hat.
Frau Wölke schreibt uns dazu: Außer der nicht ganz unumstrittenen Wurzel mod(l) mit der Bedeutung ´
Feuchtigkeit´, kann noch eine Wurzel modl- mit der Bedeutung ´schwach, träge´ zugrundeliegen.
Ableitungssuffix ist vermutlich -ica oder -itz, Ableitungen von Adjektiven mit diesem Suffix
im Namenbereich bezeichnen oftmals Fließgewässer, Modl-ica oder Modl -itz wäre demnach ein langsam
fließender Wasserlauf oder Bach. Vom Gewässernamen wurde dann der Ortsname übernommen, also
Siedlung am langsam fließenden Bach.