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Sehenswertes in Mödlitz und in der näheren Umgebung

- Die Steinach -
Die Steinach ist ein Fluss in unserer Region und stößt im südwestlichen Teil an die Mödlitzer Flur. Sie bildet teilweise die Flurgrenze. Der Fluss darf durchaus als "wild" bezeichnet werden, da er alle Jahre über die Ufer tritt und die weiten Wiesentäler und tiefergelegene Straßen überschwemmt. Diese Überschwemmungen treten nicht nur
während der Schneeschmelze auf, son-dern auch bei stärkeren Regenfällen. Selbst die Flußlaufregulierungen der Steinach und Rodach in den 1990er Jahren hindern die Steinach nicht über die Ufer zu treten. Allerdings fließt das Hoch-wasser nach der Regulierung schneller ab. Früher standen die Wiesen oft über eine Woche unter Wasser. Wenn im Winter die Wasserflächen einfroren, war der Stei-nachgrund ein beliebtes Schlittschuh-Paradies. Die Steinach entspringt im Thü-ringer Wald am Rennsteig in 820 Meter über N.N. Die Quelle liegt im Thüringer Schiefergebirge in der Nähe von Neuhaus am Rennweg und Steinheid. Sie fließt durch ein schmales Tal, in der auch die Stadt Stei-

nach liegt, Richtung Süden. Nach Sonneberg öffnet sich das Tal in einen weiten Wiesengrund, der sich erst nach Mitwitz, zwischen dem Mitwitzer Berg und dem Weinberg bei Hof an der Steinach, wieder verengt.

Das Bild oben links wurde bei "den Fichtla" aufgenommen, an der alten Ortverbindungsstraße zwischen Mödlitz und Leutendorf. Oben rechts ist die überschwemmte Bodenwiese zu sehen. Im Hintergrund die Steinach und die Alte Steinachbrücke, die von den Bäumen verdeckt wird. Bild rechts zeigt das Steinachtal vom Kostberg aus über Hof an der Steinach Richtung Sonneberg. Rechts auf dem Bild der Mitwitzer Berg. Links der Gestungshäuser Weinberg bei Hof an der Steinach. Das Bild unten zeigt das Steinachtal an der engsten Stelle, an der die neue Brücke für die B303 gebaut wurde. Rechts die Gubel, im Vordergrund der Beikheimer Weinberg. Das letzte Bild unten zeigt den Kartenausschnitt der Graitzer Halsgerichtskarte aus dem Jahr 1608 mit der ungefähren Lage der Neuen Mühle.


Nach Beikheim öffnet sich das Tal und die Steinach fließt ihrer Einmündung in die Rodach zwischen Marktgraitz und Marktzeuln entgegen. Auf Ihrem Weg von der Quelle bis zur Einmündung legt die Steinach 46,9 km zurück. Die Mündungshöhe bei Marktgraitz beträgt 272 Meter ü. N. N. Nach zwei weiteren Km mündet die Rodach in den Main. Die Steinach ist dem Flusssystem "Rhein" zugeordnet. Die Steinach in unserer Region war und ist schon immer als ein gutes und begehrtes Fischwasser bekannt.

1793 beschreibt Faber in "Historisch_topographisch_statistische-Nachrichten vom zisterziensischen adelichen Nonnenkloster Sonnefeld und derzeitigen Herzoglich Sachsen-Hildburghäusischen Amte Sonnefeld" ein Mühle, die "Neue Mühle", die nach Lage in der Karte von 1608 nahe den Beikheimer Felsenkellern stand. Möglicherweise stand sie auch am "Alten Wehr", ungefähr 500 Meter flussabwärts Richtung Mannsgereuth oder an der Stelle der jetzigen Mannsgereuther Mühle. Die Strasse vom Dorf Mannsgereuth zur jetzigen Mühle war damals wahrscheinlich nicht bebaut. Bei Faber steht in der Beschreibung zum Dorf Mannsgereuth:

"Zu diesem Dorf wird die auf der Einöde eine halbe Viertelstunde davon liegende neue Mühl, von der noch besonders gehandelt werden soll, gerechnet."
Die "Neue Mühle" beschreibt er als zwei gegenüberliegende Mühlen, die eine südlich an der Steinach, die andere nördlich. Die südlich gelegene Mühle unterstand wie fast das gesamte Dorf Mannsgereuth der Lehensherrschaft des Sonnefelder Klosters und dem späteren Amt Sonnefeld. Aus der Aufstellung bei Faber ist zu ersehen, dass die Mühle als Schneid- und Getreidemühle genutzt wurde. Zur Fischerei dort schreibt er folgendes:
Was er auch an gueten undt groben Fischen, als von Alen, Ruppen, Forelln undt anderen Fischen, fassen wirdt, soll er dieselbigen anher ins Closter undt sonst nirgens hintragen undt antworten, die ihme um ein gleichmässiges bezahlt werden sollen."
"Die Mühl hat auch Gerechtigkeit zum Brauen undt giebt von jedem Aymer 4 gl. zur Tranksteuer."
Die gegenüberliegende Mühle auf der Beikheimer Seite hatte Ihren Pachtzins nach Graitz (Marktgraitz) zu zahlen. Allerdings hatte Sonnefeld das Fischereirecht an der Steinach. Faber schreibt, die Mühle wird sehr vernachlässigt und wird, in Anbetracht dessen, was sie leisten müsse, besonders wegen der Fischlieferung, garnicht beansprucht.
Faber bemerkt zum Besitzer folgendes: "Dermaliger Müller, Friedrich Fleischmann, ist katholischer Religion, trägt seine Fische also nach Kronach und der Orten, wenn man nach Fischen fragt, sind keine da! Obschon die Steinach ein sehr fischreiches Wasser ist."
In der Halsgerichtskarte von Marktgraitz aus dem Jahr 1608 ist die Neue Mühle eingezeichnet, allerdings kann der geographische Standort nur ungefähr bestimmt werden.


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